Nach einer anstregenden Hochwasser-Einsatznacht in Teuflau gehen am darauf folgenden Abend in der ohnehin schon regenreichen Zeit wieder über Teile des Gemeindegebietes von Andorf wolkenbruchartige Regenfälle nieder. Dieses Mal trifft es die Einsatzzone der Feuerwehr Linden.
In Griesbach stehen am Abend des 28. Juni 2009 plötzlich ein Wohnhaus und eine Kapelle unter Wasser. In den Bahnunter-führungen in Griesbach und Linden steht das Wasser teilweise bis fast 3 Meter hoch (Hochwassermarke in Griesbach: Verkehrsspiegelunterkante) In Hötzlarn werden ebenso überraschend gleich neun Wohnhäuser und ein Tischlereibetrieb von den aus Feldern, Wiesen, Bächen und Gräben strömenden Wassermassen erfasst. In Burgerding ist mit den Fahrzeugen an ein Herankommen an die landwirtschaftlichen Objekte nicht mehr zu denken - die Straßen in der umliegenden Gegend müssen gesperrt werden. Die Betroffenen laufen aus den Häusern und "schreien" förmlich in ihren fast panikartigen Zuständen nach der Feuerwehr. All das passierte nach nur einer guten 1/2 Stunde Starkregenzeit. Insgesamt dauerte der Wolkenbruch nicht viel länger als 1 Stunde.
Am ärgsten betroffen werden in Hötzlarn die Wohnhäuser Maier, Geisberger und Verona. Bei einem dieser Keller steht das Wasser nahe zur Decke. In den Kellern lagerndes Hab und Gut wird vernichtet - in den Garagen abgestellte Fahrzeuge können nicht mehr ausgebracht werden und werden so auch in Mitleidenschaft gezogen. Einige Brunnen werden von den Fluten überschwemmt. Die Griesbacher-Straße in Hötzlarn wird zu einem reißenden Fluss. Landwirtschaftliche Früchte in den Feldern und Wiesen werden großteils vernichtet. Nach den Pumparbeiten der Feuerwehren beherrscht in den Häusern und auf den Straßen Schlamm das Dasein. Der Gesamtschaden ist dzt. noch nicht absehbar - er ist aber so wie am Vortag enorm hoch.
Bei dieser Naturkatastrophe standen 5 Feuerwehren mit 9 Einsatzfahrzeugen und zahlreichen Gerätschaften unter der Einsatzleitung der zuständigen Feuerwehr Linden teilweise bis 01.30 Uhr mit insgesamt 51 Mann (Linden - Pimpfing - Schulleredt - Andorf - Winkl) im Einsatz. Dann gab es noch bei Anbruch des Tageslichtes "Restarbeiten". Die Einsatzentwicklung war für den Einsatzleiter HBI Hatzmann überaus schwierig, weil anfangs für dieses überraschende und enorm großes Ausmaß nehmende Ereignis zu wenig Einsatzkräfte und zu wenig Einsatzgeräte zur Verfügung standen. Verständlicher Weise wollte jeder Betroffene zuerst von der Feuerwehr betreut werden - mussten sie doch hilflos zusehen, wie die Wassermassen in ihren Häusern Sachen und Bauteile zugrunde richteten. Es war aber unmöglich, gleich bei jedem Betroffenem Hilfe zu leisten. Es mussten von der Einsatzleitung Prioritäten gesetzt werden, nach denen man dann den Einsatz koordinierte.
Wieder aber hat sich einhellig herausgestellt, dass hier die Einsatzkräfte und die Einsatzgeräte nicht genug sein können. Viele von diesem Naturereignis Betroffene hätten es lieber gesehen, wenn gleich mehr Einsatzkräfte mit mehr Geräten anrücken hätten können. Es hätte auch der Gesamtschaden niedriger gehalten werden können.
Das soll nur für diejenigen Denker festgestellt sein und nur diesen Denkern ins Stammbuch geschrieben werden, die meinen, dass wir zuviele Feuerwehren im Lande hätten. Das Phänomen ist dabei auch, dass man solche Denker bei derartigen Einsätzen - überhaupt aber bei Handanlegungen in Katastrophenfällen vermissen muss.